Mehr Leistungen durch die Pflegereform

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Durch die neue Pflegereform soll alles besser werden. Es soll mehr Geld für Demenzkranke geben und die Pflegestufen sollen durch fünf Pflegegrade ersetzt werden. Gesundheitsminister Hermann Gröhe hat nun seine Pläne für die Pflegereform verkündet und eine Testphase mit 2000 Betroffenen in 40 ausgewählten Pflegeeinrichtungen gestartet. Die Erprobungsphase soll in Zusammenarbeit mit den Pflegeeinrichtungen sowie dem Spitzenverband der Pflegekassen Mängel in der Praxis aufdecken und so frühzeitig mit Korrekturen zu einer erfolgreichen Pflegereform führen.

lachendes älteres ehepaar am laptopDurch die Pflegereform sollen deutlich mehr Menschen als bisher Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung erhalten. Dabei liegt das Augenmerk vor allem bei Menschen mit Demenz oder anderen psychischen Erkrankungen, welche bisher nicht von den Pflegestufen der Pflegeversicherung erfasst wurden.

Um das Milliardenschwere Paket durchzusetzen, wird zunächst der Begriff der Pflegebedürftigkeit neu definiert. Seit Einführung der Pflegeversicherung vor 20 Jahren wird die Pflegebedürftigkeit durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen bewertet. Dies geschieht anhand von Minutenwerten für einzelne Tätigkeiten im Bereich der Pflege. Durch dieses Einstufungsverfahren sind allerdings zunehmend immer mehr hilfebedürftige Menschen nicht erfasst worden.

Durch den neuen Begriff der Pflegebedürftigkeit welcher in Zukunft durch fünf Pflegegrade beschrieben wird, soll dem individuellen Pflegebedarf unabhängig von der sog. Minutenpflege, Rechenschaft getragen werden. Die Umsetzung der Pflegereform ist für das Jahr 2017 angesetzt.

Unabhängig von der Reform will Gesundheitsminister Gröhe bereits Anfang 2015 deutliche Leistungsverbesserungen in der Pflegeversicherung einführen. Es soll demnach erheblich einfacher werden, Senioren in Kurzzeit-, Tages- oder Nachtpflege betreuen zu lassen. Zudem sollen auch die Zuschüsse für barrierefreies Wohnen steigen.

Die Zeit drängt: Auf der einen Seite soll sich die Zahl der Demenzkranken in Deutschland bis zum Jahr 2060 auf rund 2,5Mio verdoppeln, und auf der anderen Seite steigt die Zahl der armen Pflegebedürftigen immer schneller an. Es muss also dringend etwas getan werden, um die Pflege in Deutschland nachhaltig zu sichern!