Vorsorge für den Fall der Pflegebedürftigkeit

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Mit der Einführung der gesetzlichen Pflegeversicherung zum 1. Januar 1995 wurde ein weiterer Meilenstein der sozialen Absicherung geschaffen. Von da an war es nicht mehr nur für wohlhabende Menschen möglich eine professionelle Pflege für sich oder die Angehörigen zu finanzieren.

Mit der Einführung der Pflegeversicherung wurde ein Begriff der Pflegebedürftigkeit formuliert, welcher den Grad der benötigten Hilfeleistungen zunächst in drei Pflegestufen einordnete. Abhängig von der jeweiligen Pflegestufe, konnten die Betroffenen Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch nehmen.

Schnell wurde jedoch klar, dass die Pflegeversicherung lediglich als eine Art „Teilkasko“ Versicherung zu betrachten ist. Das bedeutet, die Pflegeversicherung übernimmt die jeweiligen Pflegekosten nur bis zu einem festen Betrag X, welcher wiederum von der Pflegestufe des Pflegebedürftigen abhängig ist. Die Pflegekosten, welche nicht pauschal von den Pflegestufen abgedeckt werden, muss der Betroffene oder deren Angehörigen selbst privat finanzieren.

pflegeversicherungDie hieraus entstehende Deckungslücke der Pflegeversicherung gibt Anlass um sich Gedanken über eine weiterführende private Absicherung zu machen. Ein bis zwei Generationen zurück war die größte und wichtigste Absicherung für den Fall der Pflegebedürftigkeit die eigene Familie. Jedoch haben sich in den vergangenen Jahrzehnten die Familienstrukturen in Deutschland einen drastischen Wandel unterziehen müssen, sodass es heute mehr Single-Haushalte als Familienhaushalte gibt. Somit ist der Grundpfeiler (die Familie als Absicherung) der althergebrachten sozialen Absicherung weggefallen.

Nun muss man sich folgerichtig die Frage stellen: Wer kommt im Fall der Fälle für die Kosten einer angemessenen Pflege auf ?

Die Politik hat auch hier bereits eine Lösung parat. So wurde die private Versicherungswirtschaft dazu angehalten, spezielle Produkte für den Fall der Pflegebedürftigkeit zu entwickeln. Das Ergebnis dieser Bemühungen sind die sog. Pflege-Zusatz-Versicherungen oder auch Pflege-Tagegeld-Versicherungen. Diese speziellen Versicherungen sind momentan noch günstig zu haben und werden sogar kräftig staatlich gefördert. In jedem Fall ist ein unverbindlicher Vergleich der aktuellen Pflege-Tagegeld-Versicherungen bzw. Pflege-Zusatz-Versicherungen sinnvoll.

Diese Versicherungsprodukte sollen die Deckungslücke in der Finanzierung der Pflege abfedern, bis komplett auffangen. Natürlich ist das endgültige Ergebnis nicht nur abhängig von dem gewählten Versicherungstarif, sondern auch von der allgemeinen Entwicklung auf dem Pflegemarkt in Deutschland.

Ganz egal wie sich die Situation der Pflege in Deutschland weiter entwickeln wird – eines ist klar: Die Kosten für eine professionelle und vor allem auch Menschenwürdige Pflege werden in den kommenden Jahren weiter steigen. Es liegt nun an Ihnen, ob und wie Sie sich gegen dieses Risiko absichern möchten.